Heute bin ich ein König
Du fragst dich jetzt bestimmt was diese Überschrift zu bedeuten hat, oder? Wer meinen letzten Tourenbericht gelesen hat, der kann es sich schon denken: Ich war wieder im Harz zum Stempel sammeln. Mir fehlten ja noch 5 Stempel für den Harzer Wanderkönig und die wollte ich nun holen.
Es ist Sonntag, früher Morgen. Ich bin früh wach geworden, sitze am Frühstückstisch mit meinem Kaffee und überlege was ich denn heute mache. Mal wieder in den Harz fahren wär doch was! Viele meiner Touren starte ich spontan ohne groß vorher zu planen, so auch diese. Also ab an den PC und in Basecamp geschaut wo mir noch Stempel fehlen. Am besten nicht zu weit weg, denn es ist Ende November und es bleibt schon nicht mehr lange hell. Und es sollten am besten 5 Stempel zu holen sein. Bei Steina (das liegt zwischen Bad Lauterberg und Bad Sachsa) lagen 5 Stempel relativ dicht beisammen. In Basecamp habe ich diese Stempel dann mit einer Route verbunden und heraus kam eine Strecke von 18km. Im Harz kommen dazu natürlich immer einige Höhenmeter, aber für jemanden der regelmäßig wandern geht ist das zu schaffen. Also die Route auf das Handy geladen, den Rucksack gepackt und los gefahren. Leider trödel ich morgens immer etwas und so kam ich erst kurz nach 9 los.
Um halb 11 erreichte ich mein Ziel, einen Wanderparkplatz am Ortsende von Steina. Ich zog meine Wanderschuhe und Gamaschen an und schon ging es los Richtung Norden zum ersten Stempel, Nummer 43. Der war schnell erreicht. Dann wurde es auch schon interessant, denn die Wegeführung von Basecamp ist nicht immer optimal und nicht selten stellt sich heraus, das ein Weg eine schon längst zugewucherte Rückegasse ist. So schien es auch hier, denn anfangs sah es nach Rückegasse aus. Aber ein Stück weiter dann die Erleichterung: es ist ein Single Trail! Er führte als Kammweg weiter Richtung Norden zum zweiten Stempel, Nummer 158. Auf Kammwegen sammeln sich immer die Höhenmeter, so auch hier. Es ging immer wieder hoch und wieder runter. Unterwegs konnte ich noch einen seltsam aussehenden Pilz bestaunen. Wie ich später hörte soll es wohl ein sehr seltenes Exemplar sein. Leider, wie wohl mittlerweile überall im Harz, konnte man auch das Werk des Borkenkäfers „bestaunen“. Die Borke hängt in Fetzen von den toten Fichten. Ein trauriger Anblick.
Ich war schon gut außer Atem als ich den Stempel 158 erreichte. Ab hier ging es weiter auf der Forstautobahn, zwischen meterhohen Fichtenholzstapeln durch, Richtung Stöberhai. Das ist ein 720m hoher Berg wo es den dritten Stempel, Nummer 159 zu holen gab. Dort stand früher eine Abhöranlage der Amerikaner. Die Anlage wurde gesprengt und heute steht auf dem Plateau eine Schutzhütte und ein großer Wegweiser.
Durch die Beseitigung des Totholz hat man unterwegs immer wieder tolle Aussichten. Ab jetzt befinde ich mich auf dem Rückweg. In der Ferne ist eine weitere Abhöhranlage zu sehen. Die wurde nach den Amerikanern wohl vom BND genutzt und befindet sich heute im Besitz der Telekom, soweit ich mich informieren konnte. Diese liegt auf dem Ravensberg. Dort gibt es auch eine Einkehrmöglichkeit, die aber wegen Corona geschlossen hatte. Vorher gab es aber noch den vierten Stempel, Nummer 161 zu holen.
Es ging weiter Richtung Süden, dem letzten Stempel entgegen. So langsam machten sich die Strecke und die Höhenmeter in den Beinen bemerkbar. Es dämmerte schon als ich die Schutzhütte Phillippsgruß erreichte. Ich verspürte eine innere Zufriedenheit als ich den 50. Stempel, Nummer 220, meinem Stempelheft hinzufügte. Eine weitere Etappe auf dem Weg zum Wander Kaiser ist geschafft!
Der Weg zurück zum Auto führte an einer Stelle als Single Trail in vielen Serpentinen an einem steilen Hang entlang. Eine kleine Entschädigung für die vielen Kilometer auf der Forstautobahn.
Insgasamt waren es 20km, da ich an zwei Stellen einen anderen Weg nehmen musste weil der geplante Weg nicht begehbar/vorhanden war. Ich war etwas über 5 Stunden unterwegs.
Die Tour könnt ihr euch auf Komoot anschauen und auch runter laden:
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